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RAL-Farben – Standardfarben gemäß einer Reihe von Farbsammlungen für die Industrie, die das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung herausgibt. Insgesamt gibt es über 2.000 RAL-Farben. 1.688 Farbtöne enthält das RAL Design System, ein den ganzen Farbraum umfassendes Farbsystem. Darüber hinaus sind sämtliche RAL-Farben aus dem RAL Design System und der klassischen Farbsammlung RAL 840-HR auch digital definiert und für gängige Grafikprogramme unter Windows und Macintosh verfügbar, und zwar für mehr als 20 Ausgabevarianten, das heißt für verschiedene Bildschirme und Drucker.

 

Raster – In der Reproduktion von Bildern versteht man unter einem Raster eine Fläche mit kleinen, regelmäßig oder zufällig angeordneten geometrischen Formen (zum Beispiel runde, quadratische oder anders geformte Punkte, Linien). Mit seiner Hilfe setzt man Halbtonbilder in eine für das Drucken erforderliche reine Schwarzweiß- beziehungsweise vollfarbige Darstellung um, indem man entweder die Größe oder die Häufigkeit der Elemente gemäß der Bildhelligkeit variieren lässt.

 

Rasterelement – Ein Dot ist das kleinste Rasterelement eines Bildes. Mehrere Dots ergeben zusammengefasst jeweils ein Pixel, zum Beispiel bedeutet die Angabe acht Bit Farbtiefe, dass drei Schichten von jeweils 256 Dots übereinander liegen.

 

Rasterfrequenz – Siehe Rasterweite.

 

Rasterkeil – Kontrollfeld auf dem Ugra/FOGRA-Digital-Plattenkeil. Um die Druckkennlinie einer Druckmaschine zu ermitteln, wird ein Rasterkeil benötigt. Dieser weist abgestufte Flächendeckungen (neun Felder), meist in Zehn-Prozent-Schritten von null bis hundert Prozent (Volltonfeld) Flächendeckung zur densitometrischen Kontrolle des Tonwerts bzw. seiner Zunahme im Druck auf.

 

Rastermodell – Geometrische Modellierung (Computersimulierung), die zum optischen Vergleich der verschiedenen Rastersysteme dient. Die Hersteller von CTP-Belichtern können mit diesem Verfahren neue optimierte Rastersysteme entwickeln.

 

Rasterpositiv – Kopiervorlage für den Offsetdruck, in der Regel ein seitenverkehrtes Strich- oder Rasterpositiv. Entsprechend ihrer Zeichnung teilweise lichtdurchlässige negative oder positive Bild- und Schriftvorlagen, die zum Umkopieren oder zur Informationsübertragung auf die Druckform dienen.

 

Raster-Proof – Zusätzlich zur Layout- und Farbinformation dient ein Raster-Proof dazu, die Rasterstrukturen eines Drucks vorab zu kontrollieren. So lassen sich in diesem Bereich auftretende Fehler wie Moiré und Rosetteneffekte rechtzeitig erkennen. Da die Druckdaten vor der Rasterung der Bilder im Raster Image Processor (RIP) noch keine Rasterinformationen enthalten, muss vor der Anfertigung eines Raster-Proofs eine Rasterung erfolgen.

 

Rasterpunkt – Einzelnes Element eines Bildes, ein komplexes mathematisches Gebilde, welches heute durch Rechnerleistung erzeugt wird. Fläche definierter maximaler Ausdehnung (gemessen in Linien pro Zentimeter oder adäquate Masse). Je differenzierter (kleine Spotgröße) die Schwärzung erzeugt wird, desto fein abgestufter sind die Grauwerte, die im Falle der Verwendung von Druckfarben, Farbtonern oder sonstigen Farbchemikalien zu einem Farbwert werden.

 

Rasterpunktverteilung – Ein Merkmal eines Rasters ist die Art und Weise, wie seine einzelnen Rasterpunkte innerhalb einer bestimmten Fläche verteilt sind. Man unterscheidet hierbei amplitudenmodulierte und frequenzmodulierte Raster.

 

Rasterweite – Anzahl der Rasterpunkte, die auf eine Längeneinheit fallen. Gängige Angaben sind L/cm (Linien pro Zentimeter) und lpi (lines per inch).

 

Rasterwinkel – Bei regelmäßigen Rastern gibt der Rasterwinkel die Richtung der Rasterung von der Senkrechten aus gemessen an. Für einfarbige Darstellungen ist die Diagonalstellung des Rasters (45 oder 135 Grad) üblich. Bei mehrfarbigem Druck sollte man für die verschiedenen Farben unterschiedliche Rasterwinkel verwenden, um Überlagerungseffekte (Moiré) zu vermeiden. Nach der Norm DIN 16547 verwendet man für die vier Farben Gelb, Magenta, Cyan und Schwarz die Winkel 0, 15, 75 und 45 Grad.

 

Recycling-Papier – Zu hundert Prozent aus Altpapier hergestelltes Papier. Altpapierfasern oder Sekundärfasern sind auf diese Weise etwa drei- bis fünfmal wieder verwendbar. Soll das Recycling-Papier rein weiß sein, so muss man durch so genanntes De-Inking mit Chemikalien die Druckfarben aus dem früheren Einsatz des Altpapiers entfernen und das Fasermaterial zusätzlich einem Bleichprozess unterziehen.

 

Redigitalisierung – Wenn man Druckvorlagen in Form von Filmmaterial mit Hilfe von Scannern und Software wieder in digitale Daten verwandelt, spricht man von Redigitalisierung. Die Daten lassen sich in gängigen Dateiformaten speichern und können mit den entsprechenden Anwendungsprogrammen auch wieder bearbeitet werden. Auf diese Weise kann eine Druckerei beziehungsweise ein Prepress-Betrieb die eingescannten Filme im digitalen Workflow einsetzen.

 

Rendering – Wirklichkeitsnahe Darstellung dreidimensionaler Modelle durch einen Computer. Dabei wird der betreffende Körper mit einer möglichst realistischen Oberfläche versehen, mit einer fiktiven Lichtquelle beleuchtet und mit Licht, Schatten, Reflexen etc. in eine ebenfalls räumliche Umgebung eingebettet.

 

RFID (Radio Frequency Identification) – Systeme zur Identifikation von Gegenständen (Industrieprodukte, Tiere etc.) zumeist im Umfeld von Produktion, Transport und Lagerung, die zur Datenübertragung mit Radiosignalen arbeiten. Anstelle von Streifencodes und optischen Abtastvorrichtungen arbeiten RFID-Anlagen mit so genannten Transpondern als Marken an den zu überwachenden Gegenständen. Als wesentliche Vorteile dieser Technik gegenüber Streifencode-Verfahren gelten die größeren Datenmengen, die sich in Transpondern unterbringen lassen, die sichere Verbindung zwischen Transponder und Abfragegerät ohne Sichtkontakt und die schnellere Datenabfrage sowie die in der Regel gegebene Veränderbarkeit der Daten.

 

RGB – Gängiges additives Farbmodell mit den Primärfarben Rot, Grün und Blau, mit dem selbst leuchtende Ausgabegeräte wie Bildschirme, aber auch elektronische Aufnahmegeräte wie Scanner und Videokameras arbeiten.

 

Ries – Bestimmte, eingepackte Menge von Papierbogen. Früher umfasste ein Ries 480 oder 500 Bogen, heute als Neuries 1000 Bogen. Weitere Maßeinheiten für Papierbogen sind Buch (100 Bogen), Heft (10 Bogen) und Ballen (10.000 Bogen). Das Wort Ries stammt aus dem Arabischen (rizma - Paket) - eine Erinnerung daran, woher die Papiermacherkunst nach Europa kam.

 

RIP (Raster Image Processor) – Mit ihm werden Daten aus der Druckvorstufe für die Herstellung von Druckplatten aufbereitet. Die wichtigste Funktion dabei ist die Erzeugung der Raster für den Druck von Bildern und anderen grafischen Elementen. Ein RIP ist in der Regel ein eigener Computer, kann aber auch als Software vorliegen.

 

Rubel, Ira Washington – Gilt als Erfinder des Offset-Druckverfahrens. Durch Zufall entdeckte Rubel, Betreiber einer kleinen Druckerei im US-Bundesstaat New Jersey, im Jahr 1903, dass er mit indirektem Drucken mit Hilfe eines Gummizylinders bessere Ergebnisse erzielen konnte als durch direktes Drucken. Er hatte den Gegendruckzylinder einer Druckmaschine mit einem Gummituch überzogen, und während eines Drucklaufs waren mehrmals Papierbogen versehentlich nicht angelegt worden. Dadurch gelangte der Abdruck von der Druckform auf das Gummituch und von dort jeweils auf die Rückseite des nächsten Bogens.

 

Rupffestigkeit – Gibt an, wie viel Kraft es kostet, durch senkrechten Zug Partikel von der Papieroberfläche abzulösen. Beim Offsetdruck spielt Rupffestigkeit eine wichtige Rolle.

Kommentar

Der Affront von Adobe

Mit der Headline „Papier adé: Den Druck rausnehmen“ versandte Adobe am 16. Februar eine Meldung an Medienvertreter, die es in sich hat und die Druckindustrie inhaltlich herausfordert. Der Softwarekonzern, der wohlgemerkt mit dieser großgeworden ist, schreibt wie folgt:

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