Paper & Biorefinery Conference: Papierindustrie wird zur Bioraffinerie

Veröffentlicht am: 24.05.2016

Von 11. bis 12. Mai fand in der Messe Graz die „Paper & Biorefinery Conference“ statt. Der neue Name des jährlichen Branchenevents der österreichischen Papierindustrie sollte dabei Ausdruck des kontinuierlichen Wandels sein. Entsprechend standen Zukunftsperspektiven im Mittelpunkt.

 
Hauptthema der hochrangig besetzten Fachtagung war der effiziente Umgang mit dem Rohstoff Holz und die Entwicklung zur Bioraffinerie. Alfred Heinzel, Präsident der Austropapier, Wolfgang Bauer, Obmann des APV Graz (Akademischer Papieringenieurverein) und Christian Skilich, Präsident der ÖZEPA (Vereinigung der Zellstoff- und Papierchemiker und -techniker) eröffneten die Konferenz. Dabei übergab Heinzel nach zwei Jahren an der Verbandsspitze das Zepter an Max Oberhumer von Sappi Papier. Den wirtschaftspolitischen Stellenwert der Branche unterstrich Staatssekretär Harald Mahrer mit einem Vortrag über Innovation und Nachhaltigkeit in der Papierindustrie. Er betonte dabei vor allem ihre Vorreiterrolle.
 
Heinzel zog in seiner Keynote einerseits Bilanz und blickte andererseits in die Zukunft: „Die österreichische Papierindustrie hat ein erfolgreiches Jahr 2015 hinter sich. Viele Unternehmen investieren in ihre Zukunft. Dabei spielt der effiziente Umgang mit der Ressource Holz eine immer größere Rolle. Neben traditionellen Produkten wie Zellstoff, Papier und Energie, werden zunehmend neue, innovative Produkte aus Holz hergestellt. Wir befinden uns auf dem Weg zur Bioraffinerie.“ Von der Politik wünscht er sich dabei Unterstützung und sprach dabei gezielt die geplante Ökostromnovelle an: „Holz ist für uns ein wertvoller Rohstoff, aus dem wir immer mehr Produkte erzeugen. Das Ökostromgesetz mit seinen Einspeisetarifen verzerrt den Holzmarkt und kostet unseren Betrieben als Stromkonsumenten jedes Jahr Millionen. Wir wünschen uns endlich gleiche Wettbewerbsbedingungen und eine Honorierung unserer Anstrengungen.“
 
Im Wirtschafts.Forum kamen neben Staatssekretär Mahrer hochrangige Branchenexperten wie Stefan Doboczky, CEO der Lenzing AG, Tobias Stern, Professor für Energie- und Ressourceninnovationen an der TU Graz sowie Alfred Strigl, Managing Partner und Gründer von plenum – Gesellschaft für ganzheitlich nachhaltige Entwicklung zu Wort. Im weiteren Verlauf der Tagung standen neben zwei Wissens.Foren zu „Ausbildung“ und „Innovative Produkte“ überwiegend technische Themen auf dem Programm. Diese wurden vom Papierinstitut der TU-Graz unter Professor Wolfgang Bauer koordiniert.
 
Neben dem Vortragsprogramm bot die Konferenz den 400 Teilnehmern viel Raum für Gespräche und den Besuch der Fachmesse mit rund 20 Ausstellern. Im Rahmen des Gesellschaftsabends in der Alten Universität wurden mehrere Preise überreicht:
 
  • der Andritz-Kufferath-Preis an die Grazer APV-Studenten
  • der Heinzel- Mondi-Sappi-Award an:
    • Hubert Hettegger, Antje Potthast, Thomas Rosenau - University of Natural Resources and Life Science /A für "Modification ob Biopolymers for Improved Wound Healing"
    • Karin Hofer - Sappi Papier Holding /A für "Serial Sectioning of Fluorescent Coating Layers as a Tool to analyze Binder Penetration"
    • Markus Paananen - Andritz AG/FIN für "High-alkali Low-temperature Polysulfide Pulping (HALT) of Scots Pine"
 
·         Der ÖZEPA Arbeitssicherheitspreis 2015 für Unternehmen, die im vergangenen Jahr unfallfrei waren, ging an:
o    Mondi Frantschach GmbH
o    Profümed GmbH
o    Salzer Papier GmbH
 
v.l.n.r.: ehem. Landeshauptmann Franz Voves, Wolfgang Bauer, Max Oberhumer, Alfred Heinzel, Stadtrat Gerhard Rüsch, Christian Skilich
c-aupa, Nina Alfons
 
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