Fischer-Bildband erzürnt Verband Druck & Medien

Veröffentlicht am: 15.07.2016

Kürzlich ist der Bildband „Erinnerungen in Bildern und Geschichten von Margit und Heinz Fischer“ erschienen. Er versammelt private und öffentliche Momente des Ehepaares Fischer. Das Buch stößt nicht bei allen auf Begeisterung. Gerald Watzal, Präsident des Verband Druck & Medientechnik zeigt sich erzürnt über die Wahl der Druckerei. Gedruckt wurde in Slowenien.

 

Heinz Fischer war 25 Jahre lang in den höchsten Ämtern des Landes tätig. Seine Amtszeit als Bundespräsident ist am 8. Juli zu Ende gegangen. Der Verlag Edition Lammerhuber würdigt den Ex-Politiker in dem Bildband „Erinnerungen in Bildern und Geschichten von Margit und Heinz Fischer“. Der Sammelband zeigt die schönsten und berührendsten Momente, öffentliche wie private, des Lebens der Familie Fischer. Das Buch wurde bei der Druckerei Gorenjski tisk soritve in Kranj, Slowenien, gedruckt. Der Verband Druck & Medien zeigt sich darüber erzürnt. Die Branche fühle sich im Stich gelassen, „wenn selbst Politiker bedenkenlos im Ausland drucken lassen“.

Präsident Gerald Watzal sagt dazu: „Politiker sollten eine Vorbildwirkung haben und die österreichische Wirtschaft unterstützen. Dazu gehört für uns auch, dass ein österreichisches Buch in Österreich gedruckt wird. Die österreichische Druckbranche kämpft ohnedies seit Jahren mit enormem Preisdruck aus dem Ausland bei einem gleichzeitig im internationalen Vergleich extrem hohen Lohnniveau.“

Nicht bedacht wurde von Seiten des Verbandes anscheinend, dass es sich um eine private Produktion handelt. Für die Produktion des Buches wurden weder öffentliche noch Sponsorengelder verwendet. Fischer ist nicht der Auftraggeber, sondern Thema bzw. neben seiner Frau Margit und seinem Pressesprecher Bruno Aigner Co-Autor des Buches. Der Autorenerlös kommt der Aktion „Armut tut weh“ zu Gute. Auch das stößt Watzal sauer auf: „Herr Fischer wollte sicher Menschen unterstützen, denen es nicht so gut geht. Aber dann hätte er konsequenterweise auch einen österreichischen Betrieb mit seinem Druckauftrag unterstützen können.“

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Kommentar

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Mit der Headline „Papier adé: Den Druck rausnehmen“ versandte Adobe am 16. Februar eine Meldung an Medienvertreter, die es in sich hat und die Druckindustrie inhaltlich herausfordert. Der Softwarekonzern, der wohlgemerkt mit dieser großgeworden ist, schreibt wie folgt:

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